Mein erstes Lehrjahr als Strassentransport-fachmann

Michael Flück
Michael Flück
Herzogenbuchsee, 06.01.2022
Bereits in den letzten Jahren der Primarschule hatte ich den Traum, Lastwagen zu fahren. Da ich neben einem Bauernhof aufgewachsen bin, wünschte ich mir, den Beruf des Strassentransport-Fachmanns im landwirtschaftlichen Umfeld zu erlernen. Mit dem Erhalt der Lehrstelle bei TRAVECO ging mein Wunsch in Erfüllung. Nach dem Ende der Schulzeit begann ich meine Ausbildung im Bereich Schüttgut in Herzogenbuchsee. In diesem Blogbeitrag berichte ich über mein erstes Lehrjahr.

Am ersten Willkommenstag lernte ich das Ausbildungsteam, den Betrieb und meine neuen Kolleginnen und Kollegen der Betriebszentrale kennen. Auch konnten wir viel über TRAVECO und unsere Ausbildungszeit erfahren. Bereits am zweiten Arbeitstag durfte ich mit meinem Ausbilder auf dem Lastwagen mitfahren. Ich war begeistert. Endlich konnte ich täglich so unterwegs sein, wie ich mir es schon lange gewünscht habe. Die Ausbildung im Schüttgutbereich findet vorwiegend auf Lastwagen mit Losegut-Kippaufbauten statt. Dabei erlernte ich das Handwerk im Losebereich rasch. Mein Ausbilder erklärte mir die Arbeitsschritte jeweils auf einfache Art und Weise und erläuterte auch, was es dabei alles zu beachten gibt.

Der Arbeitstag ist von der jeweiligen Tour abhängig. Meist treffen wir uns jedoch am morgens um fünf Uhr im Kaffeeraum und fahren nach einem gemeinsamen Kaffee los. Zu Beginn meiner Ausbildung hatte ich ein bisschen Mühe, früh einschlafen zu können, um danach in aller früh aufstehen zu können.

 

Unterwegs mit dem Lastwagen

Ich schätzte es allerdings sehr, bereits frühmorgens unterwegs zu sein. Die Strassen sind leer, was eine ruhige und stressfreie Fahrt ermöglicht. Wenn am Morgen das grosse Verkehrsaufkommen herrscht, sind wir meistens auf einem Bauernhof eingetroffen und können uns auf den Entlad konzentrieren. Dabei verlegen wir Schläuche vom Lastwagen zum Silo, wo das Futter anschliessend mit Druckluft hineingeblasen wird. Meist entladen wir den ganzen Lastwagen in mehrere Silos auf einem einzigen Bauernhof und fahren anschliessend zum nächsten Futterwerk von UFA oder melior. Dort angekommen beladen wir den Lastwagen neu, um anschliessend den nächsten Bauernhof anzufahren. Manchmal transportieren wir auch Getreide und Rohkomponenten von einem Getreidesilo und beliefern damit Mühlen oder Futterwerke.

Bei unserer Arbeit sind wir täglich an einen anderen Ort, fahren an abgelegene und wunderschöne Orte irgendwo in der Schweiz. Dabei befahren wir je nach Lastwagen auch Strassen, welche ich als Neulenker nicht einmal mit dem Auto hochfahren würde. Dabei erkenne ich beim Kreuzen auf schmalen Strassen hin und wieder unbeschreibliche Blicke von anderen Verkehrsteilnehmern. Ich selbst habe mich inzwischen an die schmalen Strassen gewöhnt und verlasse mich auf die Erfahrung meiner Ausbilder und die gut gewarteten Fahrzeuge, welche teilweise auch über Allrad verfügen.

Ich mag es sehr, dass wir täglich an der frischen Luft sind. Egal ob es heiss ist, regnet oder kaltes Winterwetter herrscht und Schneeketten aufgezogen werden müssen. Es macht meinen Arbeitstag abwechslungsreich und spannend.

Mit dem Stellen der Trennwände, dem Beladen im Werk, dem Verlegen der Schläuche und dem Abladevorgang mittels modernster Funkfernbedienung wurde ich von Woche zu Woche selbständiger. Bereits nach mehreren Wochen hätte ich alleine unterwegs sein können, wenn ich den Lastwagen hätte steuern können und dürfen. Die nächsten Monate vergingen schnell. Nach einem halben Jahr absolvierte ich die Staplerprüfung und trat mein dreimonatiges Praktikum im Logistics Center an.

Praktikum im Logistics Center

Dort arbeitete ich Hand in Hand mit unseren Logistikern. Ziel des Praktikums ist unter anderem, den gesamten Warenfluss kennenzulernen. So wissen wir als zukünftige Fahrerinnen und Fahrer, was geschieht, wenn wir im Lager eine Palette abgeladen haben. Gleichzeitig fördert es das Verständnis für unsere Kolleginnen und Kollegen der Logistik. Während dem Praktikum im Logistics Center habe ich Lastwagen beladen und entladen, Paletten von einem Ort zum anderen transportiert und Paletten mit Waren aller Art im Hochregal eingelagert. Auch in der Detailkommissionierung wurde ich während dem Lagerpraktikum eingesetzt.

 
Im Alter von 17 Jahren durfte ich in den drei Monaten des Praktikums die Autofahrschule besuchen und die Autoprüfung absolvieren. Mein Wohnort im Oberaargau kam mir dabei sehr gelegen. Der Fahrlehrer holte mich jeweils am Morgen ab und beendete die Fahrstunde direkt an meinem vorübergehenden Arbeitsort beim Logistics Center.

Nach den drei Monaten im Logistics Center konnte ich wieder für einen Monat mit meinen Ausbildern mitfahren. Ich schätzte es sehr, wieder unterwegs zu sein und Landwirte zu beliefern. Die Arbeitswoche von morgens bis abends in einer Halle zu verbringen, ist einfach nicht meine Welt.

Drei Monate im Truck Center

Gegen Ende meines ersten Lehrjahres startete ich mein Praktikum im Truck Center Oberbuchsiten. Hier lernte ich, wie der Service bei den verschiedenen Lastwagen abläuft und konnte dabei sein, als der kantonale Fahrzeugexperte die Motorfahrzeugkontrolle durchführte. Auch durfte ich mit der Zeit einfachere Reparaturen an den Lastwagen selbst vornehmen. Es hat Spass gemacht, beim Fahrzeugunterhalt mitzuhelfen die Fahrzeuge technisch besser kennen zu lernen. Während dieser Zeit habe ich bemerkt, welche Kleinigkeiten ich während dem Be- und Entladen tun kann, um das Fahrzeug möglichst lange in einem guten Zustand zu erhalten.

Während dem Praktikum habe ich die LKW-Theorieprüfung bestanden. Mit dem zu Ende gehenden Werkstattpraktikum bin ich mittlerweile im zweiten Lehrjahr angelangt und freue mich auf die praktische Fahrerausbildung mit Fahrlehrer und Ausbilder.

 
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Michael Flück
Michael Flück
Lernender
Michael Flück ist seit Sommer 2020 in der Ausbildung zum Strassentransport-Fachmann. Seine dreijährige Lehre absolviert er bei TRAVECO im Bereich Schüttgut. Ab Herzogenbuchsee fährt er mit seinem Ausbilder und später alleine in die ganze Schweiz. Für die Belieferung von Landwirten mit Mischfutter stehen modernste Lastwagen mit Losegut-Kippaufbauten zur Verfügung.

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